Safe Operating Area (SOA)
Im Konfigurationsspeicher des Geräts sind auch Informationen über die Safe Operating Area des Leistungstransistors hinterlegt. Wenn die aktuellen Bedingungen diese überschreiten wird der Strom automatisch reduziert um eine Überlastung des Transistors zu verhindern. Der Transistor wird in dieser Schaltung im linearen Bereich betrieben und kann lange nicht das leisten was das Datenblatt auf einen ersten, flüchtigen Blick hin zu versprechen scheint!
Auch ziemlich dicke
MOSFETs wie z.B. der IRFP4110 (nominell 180 A bei 100 V)
können bei 4 A Dauerstrom nur etwa 12 V vertragen.
Der billige TIP102 schafft hier immerhin noch 20 V.
Die Grafik zeigt im wesentlichen die SOA des TIP102, zusätzlich limitiert
durch die maximal 4 A des Sense-High-
mit dem 100 mΩ-
Tatsächlich könnte der TIP bis 8 A (bis etwa 10 V) und 100 V (bei 100 mA).
8 A bei 10 V sind die 80 W, die im Datenblatt angegeben sind, aber 100 V bei 100 mA sind gerade mal 10 W! Das ist der Grund warum man ein Datenblatt sehr genau lesen muss um nicht in irgendwelche Fallen zu tappen! Hersteller machen hier normalerweise keine falschen Angaben aber sie heben natürlich die positiven Eigenschaften ihres Produkts hervor und neigen dazu, die negativen Eigenschaften zu verschweigen oder zu verharmlosen.

Die hauptsächliche Grenze ist hier der Zweite Durchbruch (second breakdown).
Was ist das? Bei hohen CE-Hot Spots
entstehen.
Dies ist ein selbstverstärkender Vorgang, so dass diese immer mehr Strom auf immer kleinerer Fläche übernehmen bis die entstehende Verlustwärme schließlich nicht mehr ausreichend abgeführt werden kann. Der Transistor wird zerstört obwohl er lange noch nicht den im Datenblatt angegebenen Dauerstrom führt.
Übertragen in ein Diagramm mit linearen Achsen sieht man, wie dramatisch die SOA den maximal zulässigen Strom beeinflusst: die rote Linie ist PVmax, die blaue die SOA (die grüne entspricht dem 4 A-Limit durch Rsense).
Man sieht dass für unseren Transistor ab etwa 25 V der durch die SOA limitierte Strom deutlich unter der maximalen Verlustleistung liegt.
Wenn man sich im Datenblatt die SOA für ms-
Dies ist übrigens auch der Grund, warum man bipolare Transistoren nicht einfach parallel schalten kann, nur eben auf mikroskopischem Niveau.
Das gilt nebenbei bemerkt auch für MOSFETs wenn man sie im linearen Bereich betreibt!
Der Mechanismus ist dann zwar etwas anders (der negative Temperaturkoeffizient
der Gate-
Im Klartext bedeutet das, Eload kann bis 25 V noch 3,2 A ziehen
(zumindest solange bis der Kühlkörper zu heiß wird),
dann jedoch sinkt der Strom erheblich bis er bei 60 V nur noch 350 mA
beträgt. Das mag traurig klingen, man kann jedoch die Physik nicht betrügen.
Hüten Sie sich vor Versuchen, die SOA, die ja im EEPROM hinterlegt ist,
zu tunen
in der Annahme, die Datenblätter sind ja auch eher konservativ.
Irgendwann wird ihr Transistor aufgeben und schieben Sie es dann nicht
auf mich, ich habe Sie gewarnt!
Wenn der Transistor versagt schließt er im Regelfall kurz und führt damit
zum Fliegen
der Sicherung oder ihrer Quelle (je nachdem, was eben schneller ist).
Halten Sie sich an die SOA und Ihr Transistor lebt länger...
Im Low-
wie hier zu sehen spielt die SOA des Transistors keine Rolle.
Der Grenzstrom ist über den gesamten Bereich
ausschließlich durch den Sense-
Falls Sie einen anderen Transistor einsetzen, beachten Sie die Grenzen der Schaltung!
Imax ist 4 A wegen der Belastbarkeit des Sense-
Ein anderer Transistor? Warum?
Nun, die Anzahl der Transistoren (FET oder bipolar), die ich in Erwägung gezogen habe, ist begrenzt.
Tatsächlich bin ich auch kein Analog-
Vielleicht kennen Sie einen, der bessere Eigenschaften aufweist, probieren Sie ihn, warum nicht?
Jörg Schulze-
Aber ich habe immer noch Angst vor FETs in dieser Schaltung, so dass ich
nach wie vor bei meinem
TIP102 bleibe.
In meinen Simulationen ist es schwierig bis unmöglich, die Schaltung mit einem FET bei größeren
externen Induktivitäten (sagen wir, 100 µH..
Mit einem bipolaren Transistor ist das wesentlich leichter.
Im aktuellen Layout gibt es eine negative Versorgung
(als Bestückungsoption)
um auch Non-
Zahlreiche Alternativen zum Ausprobieren
sind so verfügbar.
Die Schaltung ist, je nach Dimensionierung der Gate- bzw. Basis-
Tatsächlich ist sogar die Pinbelegung des TIP102 mit der des FQP19N20 kompatibel.
Nur die Basis/Gate-
Ein Vorteil des FETs wäre, dass er die Last bis herunter auf einige hundert Millivolt bereitstellen
kann (zuzüglich der 500 mV des Sense-
Berechnung des Stroms aus der SOA
In unserer Schaltung wollen wir den Transistor natürlich stets innerhalb der SOA betreiben. Wir benötigen also eine Funktion, die uns den maximal zulässigen Strom bei der anliegenden Spannung berechnet.
Die drei Abschnitte in der SOA (maximaler Laststrom, konstante Verlustleistung und Zweiter Durchbruch) sind in obigem Diagramm jeweils Geraden.
Allgemein ist eine Gerade in der doppelt logarithmischen Darstellung eine Funktion der Form
Anhand zweier Wertepaare aus dem SOA-
und
oder
was dasselbe
Ergebnis liefert.
Der erste Abschnitt ist trivial, der Strom darf nicht mehr als eine gegebene Konstante
(4 A) sein.
Tatsächlich, wenn wir es mit einem Wertepaar aus dem Diagramm
nachprüfen erhalten wir b=0 und a=4.
Berechnen wir a und b anhand zweier Wertepaare aus dem SOA-Diagramm für den zweiten Abschnitt erhalten wir erwartungsgemäß a=80 (die maximale Verlustleistung) und b=-1, also
Genauso können wir für den Zweiten Durchbruch anhand zweier Wertepaare die Koeffizienten für die Gleichung berechnen. Leider ist dabei der Exponent nicht einfach -1 so dass zur Berechnung eine zeitaufwändige Exponentialfunktion nötig ist.
Tatsächlich dauert die Berechnung so lange dass sie nicht direkt im Interrupt möglich ist.
Um schnell auf geänderte Lastspannung reagieren zu können wird beim Start des Systems
aus den Grenzdaten für die SOA
eine Lookup-Table berechnet womit der ADC-
Sobald die Lastsituation die SOA nach rechts (also in Richtung höherer Spannung)
verlässt wird der Strom (noch im ADC-
Derating
Als wären die Beschränkungen durch die SOA noch nicht schlimm genug, sie gelten für eine
(Case-) Temperatur von maximal 25°C. Sobald die Temperatur über 25°C steigt müssen wir die maximale Verlustleistung
linear verringern bis sie bei 150°C 0 ist. Dies gilt natürlich nicht nur für die im Datenblatt
angegebene maximale Verlustleistung sondern auch für die Grenze des Zweiten Durchbruchs wie wir ihn
aus dem SOA-
Die Lookup-