Heizungspumpe Grundfos UPE 25-60

Pumpe mit neuem Kondensator Die­se Pumpe tat et­wa 17 Jah­re klag­los ih­ren Dienst und ein Aus­fall nach so lan­ger Zeit kann nicht wirk­lich schlecht ge­re­det wer­den.

Trotz­dem ließ sich auch hier mit ein­fa­chen Mit­teln noch et­was ret­ten.
Sym­p­tom: die Pumpe lief manch­mal nicht rich­tig an, statt­des­sen fla­cker­ten nur die LEDs in schnel­lem Rhyth­mus (ge­schätzt et­wa 10 Hz).

Also auch hier nicht et­wa ein me­cha­ni­scher Defekt son­dern ein Ver­sa­gen der Elek­tro­nik.

Nach dem Öffnen fiel mir so­fort der MKP-Kon­den­sa­tor 2,5 µF/400 VAC ins Au­ge. Die­ser ist im Be­trieb ho­hen Be­las­tun­gen aus­ge­setzt und kann sich da­durch auch ab­nut­zen. Er ist auch in der Pumpe nicht fest ein­ge­lö­tet son­dern nur ge­steckt und kann ein­fach ent­nom­men bzw. aus­ge­wech­selt wer­den. Aller­dings hat die Leich­tig­keit des Steck­vor­gangs bei mir ge­wis­se Sym­p­to­me von Bauch­schmer­zen ver­ur­sacht... ge­nau­so wie der ge­rin­ge Ab­stand der Steck­kon­tak­te. Als Ent­wick­ler ken­ne ich ja den Zwang, al­les im­mer klei­ner zu bau­en aber ich fra­ge mich, ob das noch al­le Vor­schrif­ten ein­hält... Mir hat mal ein Schaff­ner-In­ge­nieur bei der De­mons­tra­tion ei­nes Blitz­stoß-Ge­ne­ra­tors ge­sagt: Das be­kom­me ich Ihnen schon zum Leiten, und mein­te da­bei den Steg aus Kunst­stoff, der P und N trenn­te. Na ja, die wer­den schon wis­sen, was sie tun :-)

Der alte Kondensator hatte nur noch die halbe Kapazität Der­ar­ti­ge Kon­den­sa­to­ren sind selbst­hei­lend, d.h. nach ei­nem Durch­schlag in­fol­ge von Über­span­nung ver­hält er sich im­mer noch wie ein Kon­den­sa­tor und geht nicht di­rekt ka­putt (et­wa durch Kurz­schluss oder ex­plo­si­ver Selbst­zer­le­gung). Aller­dings büßt er mit je­dem Durch­schlag ein klein we­nig sei­ner Ka­pa­zi­tät ein, sie wird al­so im­mer klei­ner und ir­gend­wann reicht es nicht mehr für die Funk­tion der Schal­tung.

Also ha­be ich ihn aus­ge­baut und nach­ge­mes­sen: er hat­te nur noch et­wa die hal­be Ka­pa­zi­tät! Das Er­satz­teil kos­tet et­wa sie­ben Eu­ro und ist schnell ein­ge­baut (na­tür­lich bei aus­ge­schal­te­ter Pumpe!).

Sieben Eu­ro für ein ein­zel­nes Bau­teil ist na­tür­lich viel für ein Mas­sen­pro­dukt und so ist es auch hier nicht ver­wun­der­lich, dass auf ei­ne bil­li­ge­re ost­eu­ro­pä­i­sche Va­rian­te zu­rück­ge­grif­fen wur­de...

Der neue Epcos-Kon­den­sa­tor ist üb­ri­gens fast 5 mm län­ger als der al­te des mir bis da­hin un­be­kann­ten, mitt­ler­wei­le tsche­chi­schen Her­stel­lers Hydra­werk aber er passt pro­blem­los. Die In­ge­nieu­re bei Grund­fos ha­ben schein­bar den Platz für Qua­li­tät re­ser­viert, die spä­ter aber dem Rot­stift zum Op­fer ge­fal­len ist.

Die zu­sätz­li­chen 5 mm sind si­cher nicht ein­fach mit Pa­pier auf­ge­füllt son­dern er­rei­chen, z.B. durch ein di­cke­res Di­elek­tri­kum auch ei­ne hö­he­re Zu­ver­läs­sig­keit und ei­ne län­ge­re Le­bens­dau­er. Leu­te, kauft doch nicht im­mer das bil­ligs­te nur weil im Da­ten­blatt steht, es ist ge­nau­so gut! In mei­ner Ent­wick­ler-Tä­tig­keit ha­be ich mich im­mer an be­währ­te Mar­ken ge­hal­ten und bin da­mit stets gut ge­fah­ren, auch wenn die­se ein paar Cent teu­rer wa­ren.

Bei die­ser Ge­le­gen­heit ha­be ich auch gleich das Mess­ge­rät über­prüft und tat­säch­­lich, der neue zeig­te 2,5 µF.

Ein Hei­zungs­tech­ni­ker hät­te an die­ser Stel­le ei­ne neue Pumpe ein­ge­baut, ob­wohl die Pumpe selbst ei­gent­lich nicht de­fekt war. Von der Sau­e­rei des Aus- und Ein­bau­ens will ich gar nicht re­den. Mit An­fahrt und Ar­beits­zeit kom­men da­für schnell meh­re­re hun­dert Eu­ro zu­sam­men! Und na­tür­lich ist an ei­ner neu­en Pumpe mehr ver­dient als an ei­nem Er­satz­teil für €14,89 😉