Meanwell Netzteil DR-60-24
Das DR-60-24 ist ein 60 W Hutschienen-Netzteil mit 24 V Ausgangsspannung. Bei mir dient es zur Versorgung der LED-Beleuchtung in der Küche.
Nun war seit einiger Zeit gelegentlich ein Knallen beim Einschalten zu hören, die Beleuchtung funktionierte jedoch weiterhin tadellos. Ich dachte zunächst an eine lose Klemmenverbindung jedoch war an keiner der Leitungen ein für Kurzschlussfunken typischer schwarzer Belag zu sehen.
Da wiederkehrende Knallgeräusche und die zugehörige Funkenbildung eine inhärente Brandgefahr darstellen habe ich das Netzteil geöffnet in der Erwartung, eine kalte Lötstelle oder einen anderen Fertigungsfehler vorzufinden. Doch schon beim ersten Blick entdeckte ich verräterische Spuren an der Seite eines Kondensators. Es handelte sich um abgedampftes bzw. ausgestoßenes Material des danebenliegenden NTCs.
Auch auf der Innenseite des Gehäuses waren sie vorhanden. Der NTC ging tatsächlich nach beiden Seiten los.
Der Übeltäter war, wie der Bestückungsdruck RTH1
vermuten lässt, ein Heißleiter der den Einschaltstrom des Netzteils begrenzen soll, diesen aber offensichtlich nicht vertragen hat.
Da die aufgedampften Beläge zu einem gewissen Grad leitfähig sind habe ich sie so gut es ging mit Isopropanol und Wattestäbchen entfernt.
Hier der explodierte NTC, zusammen mit zwei Bruchstücken die mir beim Öffnen des Gehäuses entgegen fielen. Der Aufdruck war nicht mehr zu rekonstruieren, ließ sich anhand eines baugleichen Netzteils als SCK103 identifizieren.
Gemessen habe ich beim neuen Bauteil ca. 11 Ω, es könnte also ein 10 Ω-Typ sein. Der defekte hatte sich bereits auf 68 Ω hochgearbeitet. Sein endgültiger Ausfall wäre also nur noch eine Frage der Zeit gewesen.
Ich habe ihn provisorisch durch einen 2,5 Ω-Typ von Epcos (B57236-S259-M) ersetzt, den ich zufällig da hatte. Der genaue Wert ist nicht so kritisch, wahrscheinlich würde es auch mit einer Drahtbrücke oder einem 10 Ω (Sicherheits-) Drahtwiderstand dauerhaft funktionieren. Als 1:1-Typ käme wohl der B57237 mit 10 Ω in Frage, der auch mit dem 400 µF-Siebelko besser zurecht käme.