Luxmeter Experiment
Ich habe mir ein Experimental-
- Eine Luxmeter-
Version mit einer Photodiode, deren Empfindlichkeit derer des menschlichen Auges nahekommt - Eine schnelle Variante, die möglichst kurze und schnelle Lichtimpulse detektieren kann
Beide Varianten können auf der gleichen Leiterplatte aufgebaut werden.
Die Schaltung wird mit 5 V versorgt und erzeugt -5 V für eine
symmetrische Versorgung des OPs intern.
Sie besitzt einen Low-
Hier ist der Schaltplan und hier das
Target-
Generelle Überlegungen
Photodioden können entweder in Sperrrichtung oder im photovoltaischen Modus betrieben werden. In Sperrrichtung haben sie einen Leckstrom, der über viele Größenordnungen proportional zur auftreffenden Strahlungsleistung ist. Im photovoltaischen Modus erzeugen Sie einen Fotostrom der ebenfalls weitgehend proportional zur auftreffenden Strahlungsleistung ist. Dabei handelt es sich jeweils um einige nA pro Lux. Strom im Bereich von nA (0,000.000.001 A oder gerade mal ~6.000 Elektronen pro µs) ist verdammt wenig und kann sehr schnell irgendwo versickern!
Eine Messung wird primär darauf hinauslaufen, den Leck- bzw. Photostrom zu kompensieren und damit die Spannung über der Photodiode konstant zu halten. Damit wird vermieden, die Sperrschichtkapazität der Diode (die beträchtlich hohe Werte annehmen kann, bei der BPW21 ist es z.B. ein gutes halbes Nanofarad!) umladen zu müssen (mit ein paar nA!) was die Bandbreite der Schaltung enorm begrenzen würde.
Wenn wir uns nicht auf große Beleuchtungsstärken beschränken wollen muss der nachgeschaltete OP einige Voraussetzungen erfüllen:
- Wenn wir nur nA als Signal haben, muss er einen niedrigen Offset/
Bias- Current aufweisen. Ein µA741 oder selbst ein relativ moderner TLC272 taugt hier nicht. - Wenn 0 nA auch 0 V am Ausgang bedeuten sollen,
darf auch die Offset-
Spannung nur sehr klein sein. 10 nA machen am 1 kΩ- Feedback- Widerstand gerade mal 10 µV aus! Wenn der OP 1 mV Offset hat liegen wir bereits 100 Lux daneben (am Low- Gain- Ausgang)! Der TLC272 mit seinen 10 mV Offset scheidet deshalb trotz des geringen Bias- Stroms völlig aus.
Auch die Anforderungen an das Layout sind hoch. 100 MΩ Isolationswiderstand
machen bei 5 V bereits 50 nA aus! Guard Rings müssen verhindern,
dass hohe
Potentialdifferenzen zu den empfindlichen Signalen auftreten.
Zudem muss die Montage im wahrsten Sinne des Wortes sauber
erfolgen, da
Dreck jeder Art (insbesondere Hautfett, Rückstände von der Leberwurst
zur Frühstückspause etc.) die Isolationsfähigkeit der Leiterplatte
erheblich beeinflussen! Gründliche Sauberkeit hat daher absolute Priorität!
Natürlich können Sie die Leiterplatte hinterher waschen, besser ist jedoch,
Sie machen sie erst gar nicht dreckig.
Die Schaltung benötigt eine symmetrische Versorgung, ausgehend von +5 V werden -5 V on Board erzeugt und rauscharm gefiltert so dass 5 V als Versorgung ausreichen. Am Pin -5 V darf keine negative Versorgung zugeführt werden! Hier stehen die intern erzeugten -5 V zu Messzwecken zur Verfügung!
Variante 1 benutzt eine BPW21 welche für den sichtbaren Spektralbereich
optimiert ist (die Empfindlichkeit ist im Datenblatt entsprechend in nA/Lux spezifiziert)
und einen relativ langsamen (aber vergleichsweise billigen)
OP vom Typ LTC2051. Dieser hat sowohl eine sehr niedrige Offset-
Die Fotodiode wird hier im photovoltaischen Betrieb genutzt und der
OP kompensiert den von der Diode erzeugten Fotostrom so dass die Spannung über
der Diode bei 0 V bleibt.
Damit eliminieren wir praktisch auch den Dunkelstrom der Diode.
Jedes Elektron (zumindest fast jedes), das nun aus der Diode kommt ist die Folge eines
Photons das in diese einschlägt.
Variante 2 benutzt eine BPW24, die erheblich schneller ist. Sie reagiert vorwiegend auf nahes Infrarotlicht und entsprechend ist auch ihre Empfindlichkeit in A/W (Fotostrom pro auftreffender Strahlungsleistung) spezifiziert. Sie wird mit -5 V vorgespannt um ihre Sperrschichtkapazität zu verringern und damit die Geschwindigkeit zu erhöhen. Eine höhere negative Vorspannung würde sie noch schneller machen jedoch muss auch die nachgeschaltete Schaltung eine vergleichbare Bandbreite bieten (und man muss die negative Vorspannung natürlich irgendwie erzeugen).
Dazu passend wurde auch ein wesentlich schnellerer OP vom Typ LT1469 verwendet. Dieser erhöht die Gesamtkosten der Schaltung beträchtlich! Wie schnell sie tatsächlich ist konnte ich bisher nicht testen da ich über keine Lichtquelle mit der entsprechend kurzen (und definierten) Anstiegszeit verfüge.
Eine Schaltung dieser Art würde wohl hauptsächlich zur schnellen Datenübertragung verwendet.
Ein simples Trimmpoti erlaubt, ganz altmodisch, den Abgleich der Empfindlichkeit der Schaltung.
Wenn Sie keine Referenz-
Der Low-
Versuch: Messung eines Photo- Blitzes
Hier ein paar Oszillogramme eines Canon 420EX Blitzgeräts,
aufgenommen mit der Low-
- Ein ungesteuerter Blitz (ausgelöst durch die Testblitz-
Taste am 420EX). Die gesamte Energie des Blitzelkos wird in Licht umgewandelt. Wie man sieht wird die maximale Helligkeit des Blitzes nach etwa 250 µs erreicht und flacht dann exponentiell ab. Er erreicht dabei in meiner Aufnahmesituation etwa 150.000 Lux, also etwas mehr als wir an einem hell beleuchteten Sommertag erwarten könnten. - Das selbe in geringerer Zeitauflösung.
Man sieht, dass nach etwa 1.5 ms die wesentliche Lichtmenge abgegeben wurde
(Die Lichtmenge entspricht etwa der Fläche unter der Kurve).
Eine Fotografie mit Blitz entspricht also etwa einer Belichtungszeit von
1/1000 bis 1/500 s.
An der Kamera müssen Sie trotzdem eine relativ lange Belichtungszeit von 1/125 oder 1/60 einstellen. Der Grund dafür ist, dass der Verschlussvorhang komplett offen sein muss wenn der Blitz zündet (und offen bleiben muss bis der Blitz ausgebrannt ist). Auch bewegte Motive können so relativ scharf abgebildet werden. Allerdings können Sie durch eine längere Belichtungszeit (manchmal bis in den Sekunden-
Bereich) das Umgebungslicht nutzen und eine ausgewogenere Belichtung erreichen als nur durch den Blitz alleine. Der Blitz arbeitet dann als Aufhellblitz
um das (nahe, aber im Schatten liegende) Motiv zu beleuchten während etwa der entfernte Strand (an dessen Belichtung der Blitz wegen der Entfernung keinen nennenswerten Anteil hat) durch die Sonne bereits ausreichend belichtet ist. Eine hochwertige Kamera wird eine ausgewogene Belichtung abhängig von der gewählten Belichtungszeit automatisch ermitteln.
Typische Fotos, welche dies nicht tun, finden sich zuhauf im Internet und äußern sich in einem korrekt (oder leicht überbelichtetem) Motiv vor einem weitgehend schwarzen Hintergrund... - Hier nun eine echte Photographie, quasi in Zeitlupe. Zu sehen ist der Messblitz und etwa 75 ms später der Hauptblitz (der Trigger (das orangefarbene T) liegt auf dem Hauptblitz).
- Hier der Messblitz. Er sieht tatsächlich aus wie eine geschaltete
Konstantstromquelle, etwa wie bei einer LED-
Lampe. Das Blitzgerät erzeugt einen konstanten Lichtstrom für eine definierte Zeit und kann aus der reflektierten Lichtmenge die nötige Lichtmenge für eine korrekte Belichtung berechnen. - Und der Hauptblitz. Deutlich zu sehen ist, wie das Blitzgerät den Blitz
abschaltet nachdem die errechnete Lichtmenge erzeugt wurde.
Die anfängliche Kurvenform ist identisch mit dem ungesteuerten Blitz, er
wird jedoch beendet sobald genug Licht erzeugt wurde.
In früheren Blitzgeräten geschah dies dadurch, dass ein Thyristor die Blitzlampe kurz schloss und die verbleibende Energie des Blitz-Elkos vernichtete (was sich akustisch in einem deutlich wahrnehmbaren Plopp
äußerte). Heute wird der Blitzstrom durch trickreiche Schaltungen, einem MOSFET oder einem IGBT getrennt so dass die verbleibende Energie für den nächsten Blitz zur Verfügung steht. Das spart Batterie und erhöht gleichzeitig die Blitzfrequenz.
Faszinierend ist, wie weit man bei modernen Oszilloskopen in die aufgezeichneten Daten hineinzoomen kann.
Tatsächlich sind die Bilder des Messblitzes und des Hauptblitzes nur Ausschnittvergrößerungen aus dem Bild
Zeitlupe
, welches mit 25 Megasamples pro Sekunde aufgezeichnet wurde
(bei einer Speichertiefe von sechs Megasamples!).
Klar ist auch, dass der Messblitz nicht in die Aufnahme eingehen darf da er 75 ms vor dem Hauptblitz stattfindet und damit wie eine Doppelbelichtung wirken würde. Die Belichtung beginnt erst mit dem Hauptblitz. Die im Messblitz enthaltene Energie ist für die Aufnahme verloren. Das muss auch so sein, denn der Messblitz könnte ja bereits eine Überbelichtung sein. Die 75 ms beinhalten auch die Zeit die nötig ist um den Verschlussvorhang der Kamera vollständig zu öffnen.